Invasive Neophyten
Riesenaronstab, Scheincalla, Stinktierkohl
(Lysichiton americanus)



Amerikanischer Riesenaronstab, Scheincalla oder Stinktierkohl (Lysichiton americanus)
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Beschreibung:
Das grosse, gelbe Hochblatt (Spatha) des Stinktierkohls erscheint im Frühjahr von April bis Mai. Es umhüllt einen 10-15 cm langen Kolben (Spadix), der lückenlos von vielen, kleinen Blüten bedeckt ist. Die Blütenstände strömen einen an Moschus erinnernden Geruch aus, der Insekten zur Bestäubung anlockt. Am Kolben entwickeln sich nach der Blüte grüne Früchte. Die dickrippigen Blätter entfalten sich erst nach der Blütezeit zu ihrer vollen Grösse und können bis weit über 1 m lang und bis 30 cm breit werden. Der Stinktierkohl ist einer der wenigen Vertreter der Aronstabgewächse, die auch in gemässigten Breiten vorkommen. Seine Heimat sind die Sümpfe des westlichen Nordamerikas von Alaska bis Kalifornien. Er benötigt nasse und saure Böden.
Gefahren:
Nach illegalen Anpflanzungen in naturnahen Feuchtgebieten des Taunus in den achtziger Jahren breitet er sich aus und stellt eine Bedrohung für die angestammte Vegetation dar. Neben dem Taunus, England und Irland kommt er in Mitteleuropa auch in der Schweiz im Kanton Bern vor. Da bisher keine andere Fundorte bekannt sind, besteht noch die Chance, diese invasive Art in der Frühphase ihrer Einbürgerung einzudämmen, bevor sie ihren Siegeszug durch Europa antritt.
Bekämpfung:
Ein kleinerer Bestand kann ausgegraben werden, wobei allerdings gewährleistet sein muss, dass alle Pflanzenteile - mit Ausnahme der Zugwurzeln - aus dem Boden entfernt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass die Pflanze wieder austreibt. Es muss darauf geachtet werden, dass man die Sämlinge nicht übersieht. Im darauf folgenden Jahr müssen unbedingt Nachkontrollen durchgeführt werden!

Lysichiton americanus. Stinktierkohl oder Amerikanischer Riesenaronstab (PDF, 220 KB)

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